Großrosseln steht vor großem Wandel: Warndtstollen wird endlich verfüllt!

Großrosseln, Deutschland - In Großrosseln laufen derzeit die Vorbereitungen zur Sanierung des Warndtstollens, einem ehemaligen Transportstollen, der über fünf Kilometer zwischen St. Charles und weiteren Ortsteilen wie Warndt in Karlsbrunn und Ludweiler verläuft. Die letzte aktive Grube im Saarland wurde vor 13 Jahren geschlossen, doch der Bergbaukonzern RAG zeigt auch weiterhin Engagement, indem er die Folgen des Kohleabbaus bearbeitet. Wie SR berichtet, steht die Zufahrt für Geräte und Füllmaterial am Schacht St. Charles bereit.
RAG plant, den Warndtstollen mit etwa 50.000 Kubikmetern zugelassenem Baustoff zu verfüllen, was einem Volumen entspricht, das man in 20 Olympischen Schwimmbecken fassen könnte. Diese Verfüllung wurde bereits seit 2012 geplant und soll laut RAG zwei Jahre und neun Monate in Anspruch nehmen. Ein Großteil der Arbeiten wird unter Tage durchgeführt, um den Natur- und Wasserschutz des Gebiets zu berücksichtigen.
Sanierungsmaßnahmen und Herausforderungen
Aktuell sind noch kleinere Maßnahmen zu erledigen, bevor die eigentlichen Arbeiten am Stollen beginnen. Dabei wird Material und Gerätschaften über den Schachteingang St. Charles eingefahren. Maximal zehn bis zwölf Mitarbeiter werden für die Sanierung eingesetzt. RAG hat zudem darauf geachtet, dass bei der europaweiten Ausschreibung ausschließlich saarländische Firmen den Zuschlag erhalten.
Die geplanten Arbeiten sind nicht ohne Herausforderungen, da Lkw-Verkehr mit etwa fünf bis sechs Lkw pro Tag unvermeidbar ist. Gleichzeitig wird RAG jedoch versuchen, die Belastungen für die Anwohner zu minimieren. Die Grube St. Charles, nach dem Zweiten Weltkrieg von einer französischen Bergbaugesellschaft errichtet, wurde später in deutschen Besitz überführt und markiert eine wichtige Etappe in der Geschichte des Bergbaus in der Region.
Historischer Kontext der Grube Warndt
Die Grube Warndt, die als das jüngste Bergwerk im Saarrevier gilt, wurde 1958 ins Leben gerufen und zeichnete sich durch moderne Technik und eine übersichtliche Anlage aus. Laut Wikipedia waren die abbauwürdigen Kohlenvorräte der Grube bis zu 190 Millionen Tonnen, und die Flözmächtigkeit variierte zwischen 1 und 6 Metern. Der Warndtstollen selbst wurde in den Jahren 1963 bis 1965 aufgefahren und war ein zentraler Bestandteil der Fördertechnik.
Nach der Einstellung der Kohleförderung im Jahr 2005 wurde der Warndtschacht mit Beton verfüllt, und die Anlage gilt heute als Beispiel für die Entwicklung des Bergbaus in der Nachkriegszeit. Einige Teile der Tagesanlagen werden derzeit von Gewerbebetrieben genutzt, darunter sogar ein Solarkraftwerk sowie ein Recyclingcenter in den ehemaligen Werkstätten.
Mit der geplanten Verfüllung des Warndtstollens setzt RAG nicht nur ein Zeichen für die Schaffung neuer Sicherheitsstandards, sondern auch für den nachhaltigen Umgang mit ehemaligen Industrieflächen. Nach Abschluss aller Sanierungsarbeiten sollen auch die Eingänge zu den Stollen zurückgebaut werden, und die betroffenen Flächen aus der Bergaufsicht entlassen werden.
Dieses Thema wurde am 5. Juni 2025 auch in den SR info-Nachrichten behandelt und zeigt somit, wie bedeutend die Geschichte und die Zukunft des Bergbaus für die Region sind.
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Ort | Großrosseln, Deutschland |
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