Mühlentag im Achertal: Tradition, Wasserkraft und begeistert Besucher!

Ottenhöfen im Schwarzwald, Deutschland - Am heutigen 9. Juni 2025 strömten zahlreiche Besucher auf die Mühlenwege in Ottenhöfen und Seebach im Schwarzwald, um den Deutschen Mühlentag zu feiern. Die Veranstaltung, die bereits Tradition hat, bietet nicht nur einen Einblick in die Funktion und Geschichte der Mühlen, sondern auch zahlreiche kulturelle Angebote, die das Erbe dieser alten Handwerkskunst lebendig halten. Baden Online berichtet, dass insbesondere die Benz-Mühle im Unterwasser, deren Geschichte möglicherweise älter als 1799 ist, aufgrund ihrer abgelegenen Lage großen Zuspruch erhielt.

In Ottenhöfen gab es insgesamt eine Hammerschmiede und sechs Mahlmühlen zu besichtigen, während in Seebach drei Mahlmühlen und das Erzbergwerk Silbergründle auf die Besucher warteten. Ein Highlight für viele war die Dampflok 58311, die zweimal voll besetzte Züge nach Ottenhöfen zog. Hier empfing Bürgermeister und eine Volkstanz- sowie Trachtengruppe die Gäste am Bahnhof, was das besondere Ambiente der Veranstaltung unterstrich.

Kulturelle Programme und technische Vorführungen

Die Führungen und Vorführungen in den Mühlen zogen viele Interessierte an. Besonders die Benz-Mühle, die kürzlich renoviert wurde, erfuhr durch den Müller Werner Benz eine informative Präsentation. Diese Mühle, die bis in die 60er Jahre für die Lohnvermahlung genutzt wurde, setzte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auch auf Wasserkraft zur Stromerzeugung. Der Zustand von Mühlrad und Wasserkähner ist trotz der Patina in gutem Zustand.

In der Hammerschmiede wurde zudem die Technik des Schmiedens mit Wasserkraft demonstriert. Die Trachten- und Volkstanzgruppe führte in der Kopp-Mühle zudem ansprechende Vorführungen auf, während in Vollmers Mühle Brauchtumsvorführungen stattfanden und der Bürgermeister die Anwesenden zum Mitmachen ermunterte. Die Schlepperfreunde kamen mit 20 Traktoren bei Vollmers Mühle an, was die Veranstaltung zusätzlich bereicherte.

Herausforderungen für die Wasserkraft

Im Kontext des Mühlentages wird auf die Herausforderungen aufmerksam gemacht, die viele Mühlen derzeit zu bewältigen haben. Laut einem Bericht von BR.de klagt Michael Pfannes, Müller der Hagenmühle, über einen kontinuierlichen Rückgang der Wassermengen, was die Nutzung der Wasserkraft gefährdet. Wenn die Wasserkraft nicht ausreicht, muss er auf Strombetrieb umsteigen. Diese Problematik betrifft nicht nur ihn, sondern viele Mühleninhaber, deren Betriebe von der Stromerzeugung abhängig sind.

Der Bayerische Landesverband der Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung plant mit dem Mühlentag Maßnahmen zur besseren Förderung der Wasserkraftnutzung. Angesichts der aktuellen Klimakrise ist die effiziente Nutzung jeder Kilowattstunde Strom von Bedeutung. Historische Mühlenanlagen, insbesondere solche mit Wasserrädern und Stauanlagen, müssen als entscheidende Elemente der regionalen Energieproduktion und kulturellen Identität geschützt werden.

Insgesamt bot der 30. Deutsche Mühlentag ein umfassendes Programm, das nicht nur die historische Relevanz der Mühlen unterstrich, sondern auch das Interesse an nachhaltiger Wasserkraft in Zeiten des Klimawandels förderte. Die Veranstaltung bleibt ein bedeutendes Ereignis für Technikinteressierte, Naturliebhaber und Kulturschaffende, die sich für den Erhalt dieser traditionellen Handwerkstechnik einsetzen.