Gemeinsam stark: Landjugend unterstützt Senioren in Niederwaldkirchen

In Niederwaldkirchen unterstützt die Landjugend ältere Menschen, um ihnen ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen.
In Niederwaldkirchen unterstützt die Landjugend ältere Menschen, um ihnen ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. (Symbolbild/MS)

Niederwaldkirchen, Österreich - In Niederwaldkirchen wird ein wegweisendes Projekt zur Unterstützung älterer Menschen durch die lokale Landjugend ins Leben gerufen. Ziel dieses Projekts ist es, Seniorinnen und Senioren zu helfen, länger in ihren eigenen vier Wänden leben zu können. Die Initiatorin, Vizebürgermeisterin Hedwig Lindorfer, ließ sich bei der Umsetzung des Projekts von der Jahresversammlung der Landjugend inspirieren. Das Motto „Mit Herz & Haund – für a Mitanaund“ spiegelt die Philosophie des Projekts wider, das bereits erste Hilfeeinsätze in der Gemeinde gestartet hat. Mitglieder der Landjugend bieten Unterstützung beim Einkaufen, bei kleinen Hausarbeiten und anderen Alltagshilfen.

Die Einsatzgebiete der Helfer sind klar geregelt, und eine Freiwilligenpauschale ermöglicht eine symbolische finanzielle Anerkennung für die Helfer. Damit wird nicht nur der unmittelbare Unterstützungsbedarf der älteren Generation gedeckt, sondern auch die Entlastung von Pflegeeinrichtungen angestrebt. Unbürokratische Hilfe vor Ort ist ein weiteres Ziel dieses Projekts, so tips.at.

Gemeinschaft durch Mehrgenerationenwohnen

Das Projekt in Niederwaldkirchen ist Teil eines größeren Trends, der auch in Deutschland zu beobachten ist: das Konzept des Mehrgenerationenwohnens. In Deutschland gibt es rund 530 Mehrgenerationenhäuser, in denen etwa 30.000 Ehrenamtliche aktiv sind. Dieses Modell fördert den Austausch zwischen verschiedenen Altersgruppen und bietet zahlreiche praktische Hilfen im Alltag. Die Idee basiert auf dem Wunsch, die Großfamilie neu zu beleben und so eine aktive Gemeinschaft sowie soziale Integration im Alter zu ermöglichen.

Über 50 % der Bevölkerung in Deutschland stehen dem Mehrgenerationenwohnen positiv gegenüber. Rund 17 Millionen Menschen leben in Deutschland über 65 Jahre, und das Zusammenleben in Mehrgenerationenhäusern erleichtert den Alltag für Senioren erheblich. Hier profitieren nicht nur ältere Menschen von der sozialen Integration, sondern auch Familien können Erfahrungsaustausch und Unterstützung bei der Kinderbetreuung erleben. Freizeitaktivitäten wie Sport und Musik verstärken zudem das Miteinander. Solche Häuser bieten spezielle Dienste wie Pflege- und Betreuungsangebote sowie Bildungs- und Beratungsmöglichkeiten, wie proaktivo.de berichtet.

Herausforderungen und Chancen

Dennoch sind Herausforderungen im Mehrgenerationenwohnen nicht zu vernachlässigen. Diese können viele Facetten haben und erfordern eine gute Kommunikation sowie klare Regeln, um erfolgreich gemeistert zu werden. Die unterschiedlichen Gegebenheiten in städtischen und ländlichen Umgebungen bringen verschiedene Lösungsansätze hervor.

Langfristig betrachtet fördern Mehrgenerationenhäuser den gesellschaftlichen Zusammenhalt und reduzieren soziale Isolation. Das Bundesprogramm „Gemeinschaftlich wohnen, selbstbestimmt leben“ unterstützt diese Bewegungen und ermöglicht so jüngeren und älteren Generationen ein harmonisches Zusammenleben. Projekte wie das der Landjugend in Niederwaldkirchen sind daher ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, um den Herausforderungen der alternden Gesellschaft zu begegnen.

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Ort Niederwaldkirchen, Österreich
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