Wildschweinproblematik im Saarland: Rekordabschüsse alarmieren die Jäger!

In Saarbrücken sind Wildschweine ein wachsendes Problem: Hohe Abschusszahlen und Klimawandel verschärfen die Lage.
In Saarbrücken sind Wildschweine ein wachsendes Problem: Hohe Abschusszahlen und Klimawandel verschärfen die Lage. (Symbolbild/MS)

Saarbrücken, Deutschland - In Saarland stellen Wildschweine zunehmend ein Problem dar, insbesondere in Wohngebieten wie Saarbrücken. Im Jagdjahr von April 2024 bis Ende März 2025 wurden rund 8400 Wildschweine erlegt, was die vierthöchste Zahl in der Geschichte der saarländischen Jagd darstellt. Im Vergleich dazu wurden im vorangegangenen Jagdjahr 7200 und im Jahr davor etwa 5500 Wildschweine erlegt. Diese Verstärkung der Jagdzahlen ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen, darunter auch die Auswirkungen des Klimawandels.

Immer mildere Winter führen zu einer höheren Überlebensrate von Wildschweinjungtieren und begünstigen somit deren Vermehrung. Dies hat nicht nur Einfluss auf die Wildschweinpopulation, sondern auch auf andere Arten. So wurden im letzten Jahr über 12.000 Rehe geschossen, um deren Bestand zu regulieren, da diese die Jungbäume schädigen. Zudem gab es bei Wildgänsen einen leichten Rückgang der Abschusszahlen mit etwa 240 erlegten Tieren.

Invasive Arten und ihr Einfluss auf das Ökosystem

Wildschweine zählen zu den invasiven Arten, die durch den Menschen weltweit verbreitet wurden. Ihre Wühltätigkeit führt jährlich zu einer Freisetzung von 4,9 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid, was den Klimawandel beschleunigen kann. Das entspricht den jährlichen Emissionen von etwa 1,1 Millionen Personenkraftwagen forschung-und-wissen.de berichtet. Diese massive CO2-Emission ist nur ein Aspekt, unter dem die Wildschweine das ökologische Gleichgewicht destabilisieren.

Die Forschung zeigt, dass Wildschweine neue Lebensräume erschließen und dabei andere Tier- und Pflanzenarten bedrohen. Ihre Wühltätigkeit fördert Erosionsprozesse und den Abbau von Biomasse im Boden, was potenziell katastrophale Auswirkungen auf die Umwelt hat. Um die negativen Effekte der Wildschweinpopulation einzudämmen, wird eine Kontrolle der Bestände als sinnvoll erachtet.

Untersuchung des Niederwildbestands

Im Saarland spielt das Niederwild, also Hasen, Kaninchen, Fasane und Rebhühner, eine untergeordnete Rolle. Dennoch wird eine Studie zur Bestandslage des Niederwilds vorbereitet, um die Gründe für die geringe Anzahl herauszufinden. Besonders im Fokus der Studie stehen Krähenarten, die möglicherweise dem Bestand des Niederwilds schaden, sowie Füchse und Dachse. Zudem wurden im vergangenen Jahr 19 Waschbären, ebenfalls invasive Tiere, gezielt bejagt.

Die Jagdstatistiken des Saarlandes zeigen einen anhaltenden Trend, der nicht nur durch menschliche Jagdaktivitäten beeinflusst wird, sondern auch durch tiefere Umweltfaktoren wie den Klimawandel. Der Umgang mit Wildschweinen und anderen invasiven Arten ist somit ein zentraler Punkt im Bemühen um ein gesundes ökologisches Gleichgewicht. Der Mensch trägt hier eine besondere Verantwortung, die ökologischen Auswirkungen invasiver Arten in den Griff zu bekommen sr.de stellt fest, dass Regulierungsmaßnahmen notwendig sind, um Natur und Infrastruktur zu schützen.

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Ort Saarbrücken, Deutschland
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