DIN-Norm für Gebäudeüberprüfung gestoppt: Erfolg für Mieter in Grevenbroich!

DIN zieht umstrittenen Entwurf zur Gebäudeprüfung zurück; Eigentümer und Mieter atmen auf – Kosten und Pflichten entfallen.
DIN zieht umstrittenen Entwurf zur Gebäudeprüfung zurück; Eigentümer und Mieter atmen auf – Kosten und Pflichten entfallen. (Symbolbild/MS)

Grevenbroich, Deutschland - Am 23. Mai 2025 hat das Deutsche Institut für Normung (DIN) bekanntgegeben, dass der Entwurf für eine neue DIN-Norm zur regelmäßigen Gebäudeüberprüfung zurückgezogen wurde. Diese Entscheidung wurde von Ingo Hamecher, dem Vorsitzenden von „Haus & Grund Grevenbroich“, als Erfolg für die Mieter und Eigentümer begrüßt. Der ursprünglich geplante Entwurf sah jährliche Inspektionen vor, die erhebliche Kosten für Eigentümer und Mieter mit sich gebracht hätten. Der Eigentümerverband hatte sich bereits im Frühjahr gegen diese Norm ausgesprochen und kann nun aufatmen.

Die zunächst geplante DIN 94681, die als „Verkehrssicherheitsüberprüfung von Wohngebäuden“ bekannt ist, sorgte für intensive Diskussionen. Diese Norm, die systematische Sichtprüfungen von Feuerschutz, Absturzsicherungen, Gasleitungen und elektrischen Anlagen beinhaltete, hätte Eigentümer verpflichtet, regelmäßige Prüfungen durchzuführen und entsprechende Dokumentationen vorzulegen. Das hätte viele Eigentümer in rechtliche und finanzielle Schwierigkeiten gebracht. Kritikern zufolge handelte es sich um einen „Gebäude-TÜV“, der weitreichende Pflichten auferlegen würde. Laut dem Verband der Deutschen Immobilienverwalter (VDIV) könnte ein Verstoß gegen die empfohlenen Prüfintervalle sogar als Pflichtverletzung gelten, was schwerwiegende Auswirkungen auf Haftung und Versicherungsschutz nach sich ziehen könnte.

Finanzielle Auswirkungen und rechtliche Bedenken

Der VDIV wies darauf hin, dass die Norm, obwohl als freiwillig deklariert, möglicherweise de facto verbindlich werden könnte, wenn Gerichte oder Versicherungen sich auf sie berufen. Diese mögliche verbindliche Natur hat viele Eigentümer und Verbände alarmiert, da die vorgeschlagenen Anforderungen so detailliert sind, dass private Eigentümer externe Dienstleister engagieren müssten, was zusätzliche Kosten verursachen würde. Vor allem größere Wohnanlagen würden durch die absehbaren Mehrkosten belastet, die im Endeffekt auf die Mieter umgelegt werden könnten.

Der VDIV plant, eine ablehnende Stellungnahme zu der Norm abzugeben. Geschäftsführer Martin Kaßler kritisierte, dass bereits bestehende gesetzliche Vorschriften ausreichend seien und keine weiteren DIN-Normen benötigt werden. Die Diskussion um diese Norm verdeutlicht die Spannungen im Bereich des Wohnungsbaus zwischen Sicherheitsanforderungen und den finanziellen Belastungen für Eigentümer und Mieter.

Mit dem Rückzug des Entwurfs stehen die Akteure in der Immobilienwirtschaft vor der Herausforderung, sich auf die bestehenden Regelungen zu konzentrieren und weitere Normierungen kritisch zu hinterfragen. Die Einsicht, dass die Sicherheit von Wohngebäuden oberste Priorität hat, muss dennoch im Einklang mit vertretbaren Kosten für alle Beteiligten stehen.

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Ort Grevenbroich, Deutschland
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