Saar-Schulen unter Druck: Sicherheit nach Graz-Amoklauf gefordert!

Nach dem Amoklauf in Graz fordert der Verband Reale Bildung Saarland neue Sicherheitskonzepte für Schulen im Saarland.
Nach dem Amoklauf in Graz fordert der Verband Reale Bildung Saarland neue Sicherheitskonzepte für Schulen im Saarland. (Symbolbild/MS)

Saarbrücken, Deutschland - Am 12. Juni 2025 sorgt ein tragischer Amoklauf an einer Schule in Graz, Österreich, der zehn Todesopfer forderte, für Bestürzung und eine intensive Debatte über die Sicherheitslage an Schulen in Deutschland. Der Verband Reale Bildung Saarland (VRB Saarland) äußert in diesem Kontext seine tiefgreifende Besorgnis und sieht die Vorfälle als einen Weckruf, um auf die zunehmende Gewalt an Schulen zu reagieren. Dies wird unterstrichen durch Berichte von Lehrkräften, die von gewaltsamen Übergriffen, Beleidigungen und Bedrohungen im Schulalltag berichten. Die Schulen scheinen dabei die gesellschaftliche Gewaltbereitschaft widerzuspiegeln, was durch verschiedene Studien bestätigt wird.

Die VRB Saarland kritisiert vor allem die sicherheitstechnische Ausstattung vieler Schulgebäude. Offene Bauweisen und Glasfassaden werden als unzureichend für den Schutz der Schüler und Lehrkräfte erachtet. Der Verband fordert dringend neue Sicherheitskonzepte, die nicht nur bauliche Maßnahmen, sondern auch eine enge Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden beinhalten müssen. Lehrkräfte engagieren sich bereits in Gewaltprävention, sozialen Projekten und interkulturellem Dialog, dennoch sind viele der vorhandenen Strukturen, wie die Schulsozialarbeit und therapeutische Unterstützung, oft als unzureichend angesehen.

Sicherheitsforderungen und Krisenmanagement

Zu den Forderungen des VRB Saarland gehören unter anderem der Aufbau multiprofessioneller Teams, flächendeckende Präventionsschulungen und eine stärkere Einbindung der Polizei in die schulische Präventionsarbeit. Zudem wird gefordert, dass Schulen zu geschützten Orten werden, was durch geeignete Sicherheitskonzepte und bauliche Maßnahmen unterstützt werden soll. Dazu zählt auch ein Ausbau von Therapieplätzen für Kinder und Jugendliche sowie eine bessere Regulierung des Zugangs zu sozialen Medien.

Bereits in Nordrhein-Westfalen wird das Thema Amoklauf an Schulen angegangen. Laut dem NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) gibt es umfassende Vorbereitungen, die Polizei in Notfällen schnell und effizient reagieren zu lassen. In jedem Streifenwagen sind Schusswesten und Maschinenpistolen vorhanden, um im Ernstfall adäquat reagieren zu können. Dennoch ist es ein zentrales Problem, dass Täter möglicherweise bereits vor dem Eintreffen der Polizei Schaden anrichten können. Die NRW-Innenverwaltung hat darum den Notfallordner „Hinsehen und Handeln“ entwickelt, der Schulleitungen Handlungsanweisungen für Krisensituationen an die Hand gibt.

Kultur des Hinsehens

Ein weiterer zentraler Punkt ist die Notwendigkeit einer Kultur des Hinsehens und der Unterstützung innerhalb der Schulen. Warnsignale für potenzielle Gewalttaten wie Rachegedanken, Drohungen oder Überlegungen zum Waffenerwerb sollten frühzeitig erkannt werden. Diese Warnsignale werden oft von Gleichaltrigen wahrgenommen, insbesondere über soziale Medien. Ein gut geschultes Krisenteam in den Schulen kann diese Signale bewerten und geeignete Maßnahmen ergreifen. In vielen Bundesländern, wie beispielsweise Bayern und Hamburg, ist eine solche Krisenteam-Organisation bereits verpflichtend.

Insgesamt ist die Lage an den Schulen sowohl in der Saar-Region als auch landesweit ein komplexes Problem, das schnelles und zielgerichtetes Handeln erfordert, um die Sicherheit von Schülern und Lehrkräften zu gewährleisten. Karen Claassen vom VRB betont: „Die Politik muss handeln, damit Schulen wieder sichere Räume für Lernende und Lehrende werden.“

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Ort Saarbrücken, Deutschland
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