Ökumenischer Pionier: Klarenthal vereint Kirchen unter einem Dach

Klarenthal, Deutschland - Die katholische Gemeinde St. Klara und die evangelische Gemeinde in Klarenthal stehen vor einem historischen Schritt in ihrer langen gemeinsamen Geschichte. Am 11. Juni 2025 unterzeichneten sie einen Mietvertrag sowie einen Vertrag über die künftige Zusammenarbeit im Rahmen der ökumenschen Partnerschaft. Diese enge Kooperation ermöglicht es beiden Gemeinden, ihre Ressourcen zu teilen und sich Raum für gemeinsames Wirken zu schaffen.

Wie bistumlimburg.de berichtet, wird ein paritätisch besetzter Ökumeneausschuss eingerichtet, der zukünftig gemeinsame Entscheidungen treffen wird. Dies soll die bisherige partnerschaftliche Beziehung stärken, die seit etwa 60 Jahren besteht und bereits in gemeinsamen Projekten, wie Gemeindebriefen und Chören, Ausdruck findet.

Gottesdienstzeiten und Raumnutzung

Die Gottesdienstzeiten wurden ebenfalls harmonisiert: Die evangelische Gemeinde feiert ihren Gottesdienst sonntags um 10 Uhr, während die katholische Messe um 11 Uhr beginnt. Als Teil der neuen Raumnutzung wird ein Sitzungraum in „Klara-Stube“ umbenannt und eine Figur der Heiligen dort platziert. Zudem ist ein Raum für liturgisches Material und eine neue Sakristei vorgesehen. wiesbadenaktuell.de hebt hervor, dass die katholische Gemeinde nach 50 Jahren in die neue Ökumenische Gemeindezentrale in der Graf-von-Galen-Straße 32 ziehen wird.

Ein Umzug der Gemeinden in die neuen Räumlichkeiten wird gegen Ende des Jahres 2025 erwartet. Ein wichtiger Schritt im Prozess wird die Profanierung, für die allerdings noch kein Termin festgelegt wurde. Nach dem geplanten Profanierungsgottesdienst ist eine Prozession zu den neuen Räumen vorgesehen.

Gemeinsame Feiern und Veranstaltungen

Die Gemeinden laden bereits jetzt zu dem letzten Patronatsfest am 17. August 2025 um 11 Uhr in das alte Gemeindezentrum ein. Zuvor stehen die Vorbereitungen für das ökumenische Gemeinde-Sommerfest an, welches am 24. August 2025 um 11 Uhr im neuen Zentrum gefeiert wird. Dr. Wolfgang Rollig, ein Vertreter der Pfarrei St. Peter und Paul Wiesbaden, betont hierbei die gute Ökumene in Klarenthal und freut sich auf die zukünftigen gemeinsamen Projekte.

Die Entscheidung zur Schaffung des gemeinsamen Zentrums ist eine Reaktion auf die sinkenden Mitgliederzahlen und die hohen Unterhaltskosten, mit denen die Pfarrei konfrontiert ist. Die enge ökumenische Partnerschaft bietet nicht nur eine Lösung für finanzielle Herausforderungen, sondern schafft auch einen Raum für bereichernden Austausch.