Lärmstreit in Riegelsberg: Gemeinderat fordert endlich Lösungen!

Riegelsberg kämpft um Lärmreduzierung: Gemeinderat fordert Maßnahmen, Regionalverband ignoriert Gespräche. Konflikt eskaliert.
Riegelsberg kämpft um Lärmreduzierung: Gemeinderat fordert Maßnahmen, Regionalverband ignoriert Gespräche. Konflikt eskaliert. (Symbolbild/MS)

Riegelsberg, Deutschland - In Riegelsberg eskaliert der Konflikt um den Lärmaktionsplan, der sich bereits seit Jahren zuspitzt. Der Gemeinderat hat sich eindeutig für notwendige Lärmreduzierungen in mehreren Straßen ausgesprochen, während der Regionalverband Saarbrücken diese Maßnahmen als nicht notwendig erachtet. Diese Divergenz zwischen den beiden Institutionen führt zu Spannungen im Gemeinderat, die zunehmend spürbar werden. Aktuell droht der Regionalverband mit rechtlichen Schritten gegen die Gemeinde, da seiner Meinung nach keine ausreichenden Gründe für weitere Lärmminderungsmaßnahmen vorliegen. Hierbei ignorierte der Regionalverband eine Einladung zum Dialog, was die Situation weiter angeheizt hat.

Problematisch ist der Lärm, insbesondere der Straßenverkehrslärm, nicht nur in Riegelsberg, sondern in vielen Kommunen in Deutschland. Laut riegelsberg.eu fühlen sich nahezu 60 Prozent der Bevölkerung durch diesen Lärm belästigt, wobei mehr als 10 Prozent die Geräuschkulisse als stark störend empfinden. Die subjektive Wahrnehmung von Lärm spielt hierbei eine zentrale Rolle: Schall wird häufig als unangenehm und belästigend empfunden.

Regulatorische Rahmenbedingungen

Um die schädlichen Auswirkungen des Umgebungslärms zu reduzieren, wurde bereits am 25. Juni 2002 die EU-Richtlinie 2002/49/EG verabschiedet. Diese sieht vor, dass zunächst die Lärmbelastungen durch Lärmkarten und Betroffenheitsanalysen ermittelt werden, bevor konkrete Maßnahmen entwickelt werden können. In Riegelsberg wurde der Entwurf des Lärmaktionsplans am 13. Juni 2017 in einer Bürgerversammlung vorgestellt, und der Gemeinderat beschloss am 18. September 2017 den Lärmaktionsplan Stufe II. Im Jahr 2018 folgte der Beschluss für die Stufe III, die die Entwicklung der Lärmbelastung dokumentiert.

Im Zuge der Richtlinie 2015/996 wurden einheitliche Berechnungsmethoden für Umgebungslärm in Europa etabliert. Nach der letzten Neukartierung der Hauptverkehrsstraßen im Saarland im Jahr 2022 und der entsprechenden Kartierung in Riegelsberg, wurde am 13. Mai 2024 der Lärmaktionsplan Stufe IV vom Gemeinderat beschlossen. Dort sind die nächsten Schritte zur Verringerung des Lärms festgelegt.

Aktuell bleibt abzuwarten, wie sich der Streit zwischen dem Gemeinderat Riegelsberg und dem Regionalverband weiter entwickeln wird und ob rechtliche Maßnahmen tatsächlich ergriffen werden, sowie welche konkreten Schritte zur Lärmreduzierung unternommen werden. Dieser Konflikt zeigt einmal mehr, wie wichtig ein konstruktiver Dialog und die Berücksichtigung der Anliegen der Bürger sind, um eine nachhaltige und lebenswerte Umwelt zu schaffen.

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Ort Riegelsberg, Deutschland
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