40 Jahre Schengen: Trier und Luxemburg feiern offene Grenzen!

Das Schengener Abkommen feiert 40 Jahre offene Grenzen in Luxemburg. Erfahren Sie, wie die Region profitiert und welche Herausforderungen anstehen.
Das Schengener Abkommen feiert 40 Jahre offene Grenzen in Luxemburg. Erfahren Sie, wie die Region profitiert und welche Herausforderungen anstehen. (Symbolbild/MS)

Luxemburg, Luxemburg - Die Großregion Sar-Lor-Lux blickt in diesem Jahr auf eine bedeutende Entwicklungsphase zurück, die eng mit dem Schengener Abkommen verbunden ist. Dieses wurde am 14. Juni 1985 in Luxemburg unterzeichnet und hat seitdem die Mobilität von rund 400 Millionen Menschen in nahezu 30 europäischen Staaten revolutioniert. In den letzten 40 Jahren hat die Regelung den schrittweisen Abbau von Grenzkontrollen ermöglicht und ist seit 1999 im EU-Recht verankert, wodurch die BürgerInnen von einer neuen Form der Reisefreiheit profitierten, die das Pendeln, Tanken und Einkaufen über Grenzen hinweg erleichtert hat. Wie SWR berichtet, nutzen etwa 50.000 deutschsprachige Pendler täglich die Vorteile der offenen Grenze zu Luxemburg, um dort zu arbeiten.

Die ökonomischen Vorteile sind für die Region Trier erheblich. Luxenburgische Unternehmen profitieren von qualifizierten Fachkräften aus der Grenzregion, während viele Deutsche das Preisgefälle in Luxemburg nutzen, insbesondere bei Treibstoffen sowie Getränken. Trier zieht zudem zahlreiche Besucher aus Luxemburg an, die die lokale Wirtschaft stärken und fördern.

Feierlichkeiten zum Jubiläum

In diesem Jahr wird auch das 40. Jubiläum des Schengener Abkommens gefeiert. Am 14. Juni 2025 sind in der Stadt Schengen große Feierlichkeiten geplant, darunter ein offizieller Festakt, die Eröffnung einer neuen Ausstellung im Europäischen Schengen-Museum und ein Bürgerfest. Ehrengäste wie Großherzog Henri und Großherzogin Maria Teresa von Luxemburg sowie Robert Goebbels, der das Abkommen 1985 unterzeichnete, werden erwartet.

Allerdings stehen die offenen Grenzen nicht ohne Herausforderungen da. Politisch und gesellschaftlich werden die temporären stationären Kontrollen, die Deutschland ab 2024 an mehreren Schengen-Binnengrenzen einführen möchte, diskutiert. Diese Maßnahmen, die der Bekämpfung irregulärer Migration und grenzüberschreitender Kriminalität dienen, sind begrenzt und werfen Fragen zur zukünftigen Handhabung von Grenzkontrollen auf.

Aktuelle Herausforderungen und neue Maßnahmen

Der Kontext des Schengener Abkommens ist auch heute noch von Herausforderungen geprägt, wie die EU in ihrer Strategie zur Verbesserung des Migrationsmanagements aufzeigt. Im Jahr 2021 betrug die Zahl der illegalen Grenzübertritte an den Außengrenzen der EU lediglich 200.000, ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu den 1,83 Millionen im Jahr 2015. Angesichts dieser Entwicklungen strebt die EU an, die Kontrollen an den Außengrenzen zu verschärfen und effizientere Asylantragsverfahren einzuführen. Dazu werden neue Instrumente und Agenturen entwickelt, wie das Europäische Parlament berichtet.

Ein Beispiel hierfür ist das Europäische Reiseinformations- und -genehmigungssystem (ETIAS), das voraussichtlich Mitte 2025 einsatzbereit sein wird. Damit sollen Kriminelle und Sicherheitsrisiken identifiziert werden, bevor sie in die EU einreisen. Zusätzlich wird an der Ausstattung der Europäischen Agentur für die Grenz- und Küstenwache gearbeitet, um bis 2027 10.000 Grenzbeamte zur Verfügung zu stellen und die Kapazitäten an den Außengrenzen zu verbessern.

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Ort Luxemburg, Luxemburg
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