Zehn Jahre Nationalpark Hunsrück-Hochwald: Jubiläumsfeier begeistert!

Feierlichkeiten zum 10-jährigen Bestehen des Nationalparks Hunsrück-Hochwald in St. Wendel am Pfingstsonntag.
Feierlichkeiten zum 10-jährigen Bestehen des Nationalparks Hunsrück-Hochwald in St. Wendel am Pfingstsonntag. (Symbolbild/MS)

Otzenhausen, Deutschland - Am Pfingstsonntag wurde das zehnjährige Jubiläum des Nationalparks Hunsrück-Hochwald gefeiert. Die Feierlichkeiten fanden am Nationalpark-Tor Keltenpark in Otzenhausen im Landkreis St. Wendel statt. Der Park hat eine beeindruckende Fläche von rund 10.000 Hektar und ist der jüngste von insgesamt 16 Nationalparks in Deutschland sowie der erste länderübergreifende Nationalpark, der sich teilweise in Rheinland-Pfalz und Saarland erstreckt, wobei 90% der Fläche in Rheinland-Pfalz liegen und 10% in den saarländischen Gemeinden Nonnweiler und Nohfelden.

Die Region genießt eine hohe Akzeptanz für den Nationalpark, welcher einige Vorteile für die ansässige Gemeinde mit sich bringt. Bürgermeister Franz Josef Barth hob hervor, wie wichtig der Nationalpark für Nonnweiler ist und wünscht sich zusätzliche Einrichtungen wie einen Kinderspielplatz und ein Atelier, um die Attraktivität des Gebiets zu erhöhen.

Die Ziele des Nationalparks

Ein zentrales Ziel des Nationalparks Hunsrück-Hochwald ist es, bis 2045 75% wilde Natur zu erhalten. Dies steht im Einklang mit der Vision, einen geschützten Raum zu schaffen, in dem die Natur ungestört von menschlichen Einflüssen gedeihen kann. Die Bemühungen um den Schutz des Parks sind auch auf die frühere Zerstörung der Buchenwälder, die zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert großflächig kahl geschlagen wurden, zurückzuführen.

Interessanterweise zeigt modernes Laserscanning 1800 Stellen ehemaliger Kohlemeiler im Boden des Nationalparks, was auf eine tiefgründige Geschichte des Gebiets hinweist. Der Park ist nicht nur ein historisches, sondern auch ein biologisches Schatzkästchen, da er als Hotspot der Artenvielfalt gilt und vielen seltenen Arten Lebensraum bietet. Zu den typischen Urwaldarten zählen unter anderem der Eremit und der Heldbock, während Höhlenbrüter wie Buntspecht und Waldkauz auf die Totholzbestände angewiesen sind.

Besucherzahlen und Infrastruktur

Im Jahr 2021 wurde der Nationalpark von zwischen 350.000 und 400.000 Besuchern frequentiert. Eine Umfrage zeigte, dass viele Besucher bereit sind, eine Anreise von bis zu eineinhalb Stunden in Kauf zu nehmen, um die Natur zu genießen. Während der Naturraum überwiegend positiv bewertet wird, gibt es jedoch Kritik am gastronomischen Angebot, was Bürgermeister Barth ebenfalls feststellte.

Aktuell umfasst die Infrastruktur des Nationalparks 100 Zugangspunkte und 18 Zählschranken, die es den Besuchern ermöglichen, die Schönheit der Natur zu erleben. Dennoch befindet sich die Infrastruktur im Hunsrück-Hochwald noch im Aufbau, was die Entwicklung eines nachhaltigen Mobilitätskonzeptes erforderlich macht. In einer Zeit, in der der Naturtourismus boomen kann, ist es wichtig, die richtigen Vermarktungsstrategien zu entwickeln, um die Vorteile eines solch einzigartigen Gebiets für die lokale Wirtschaft zu nutzen.

Die Jubiläumsfeier umfasste zahlreiche Aktivitäten wie geführte Touren mit Rangern, musikalische Darbietungen sowie einen Markt mit Spezialitäten aus der Region Hunsrück. Workshops und Vorträge rundeten das Festprogramm ab und boten für die Besucher spannende Einblicke in die Welt des Nationalparks.

Der Nationalpark Hunsrück-Hochwald, eröffnet an Pfingsten 2015, ist somit nicht nur ein Rückzugsort für Natur und Artenvielfalt, sondern auch ein bedeutender Faktor für die lokale Gemeinschaft und den regionalen Tourismus. Die Zukunft des Parks wird entscheidend davon abhängen, wie erfolgreich die baulichen und institutionellen Herausforderungen gemeistert werden, um sowohl den Bedürfnissen der Natur als auch denen der Besucher gerecht zu werden.

Für weitere Informationen über den Nationalpark Hunsrück-Hochwald lesen Sie hier: Saarbrücker Zeitung und BUND Rheinland-Pfalz.

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Ort Otzenhausen, Deutschland
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