Saarland im Starkregen-Fokus: Neue Gefahrenkarten für bessere Sicherheit!

Neue Gefahrenkarten für Starkregen im Saarland: Forschung zur Verbesserung des Katastrophenschutzes und der Stadtplanung.
Neue Gefahrenkarten für Starkregen im Saarland: Forschung zur Verbesserung des Katastrophenschutzes und der Stadtplanung. (Symbolbild/MS)

Merzig-Wadern, Deutschland - In den letzten Jahren haben Starkregenereignisse im Saarland erhebliche Schäden an Gebäuden und Infrastruktur verursacht. Um besser auf solche extremen Wetterlagen vorbereitet zu sein, hat die Landesregierung ein umfassendes Forschungsprojekt zur Erstellung von Starkregen- und Erosionsgefahrenkarten ins Leben gerufen. Diese neuen Karten wurden von Umweltministerin Petra Berg und Professor Dr. Alpaslan Yörük von der htw saar vorgestellt. Die Initiatoren vertrauten dabei auf hochmoderne Modellierungen, die auf einem zweidimensionalen Oberflächenabflussmodell sowie einem dreidimensionalen Geländemodell basieren, um genaue Vorhersagen zu treffen. Die Simulationen decken ein hundertjähriges Regenereignis ab, welches bis zu 44 mm Regen pro Stunde und Extremwerte von bis zu 200 mm pro Stunde berücksichtigt. Das Ergebnis sind Karten, die Überflutungsflächen, Wassertiefen, Fließrichtungen und -geschwindigkeiten abbilden, was laut sol.de als äußerst wichtige Informationen für den Katastrophenschutz und die Stadtplanung gilt.

Diese Informationen sind nicht nur für die Behörden von Bedeutung. Auch für die Bevölkerung stellen sie eine wertvolle Ressource dar. Dank der Karten können Rettungsdienste erkennen, welche Straßen im Notfall unpassierbar sind, und die Karten unterstützen die Zusammenarbeit unter den Kommunen während einer Katastrophe. Wichtig ist, dass die Gefahrenbewertungskarten die Wassertiefen und Fließgeschwindigkeiten berücksichtigen und die Risiken in vier Klassen von „gering“ bis „sehr hoch“ einstufen. Diese Kategorisierung ermöglicht eine gezielte Vorbereitung auf mögliche Gefahren, insbesondere in stark betroffenen Gebieten, die durch punktuelle Starkregenereignisse und großflächige Flusshochwasser, wie an den Flüssen Blies, Prims und Saar, geprägt sind, wie SaarNews ergänzt.

Gefahrenbewertung und Frühwarnsystem

Die neuen Karten stellen eine wertvolle Ergänzung zu bestehenden Starkregengefahrenkarten dar. Sie klassifizieren das Risiko für Menschen, Fahrzeuge und Gebäude und zeigen auf, welche Orte bei Starkregen abschnitten werden könnten und welche Fluchtwege riskant sind. Um die Gefahren durch Erosion gezielt zu begegnen, entwickeln die Forscher außerdem landesweite Erosionsgefahrenkarten, die eine Analyse des Bodenabtrags und der Sedimentablagerung ermöglichen. Das Ziel dieser umfassenden Maßnahmen ist es, präventive Schritte zur Erosionsvermeidung und -bewältigung zu etablieren.

Ein weiteres zentrales Element des Projekts ist das Frühwarnsystem KliGAS (Klimagefahrenabwehrsystem Blies), welches nicht nur Informationen zu Räumlichkeiten, sondern auch Antworten auf die Fragen „Was passiert?“ und „Wann?“ liefern soll. Ministerin Petra Berg betonte die Wichtigkeit der neuen Karten für die frühzeitige Planung von Schutzmaßnahmen und eine effektive Information der Bevölkerung. Die Karten und das zugehörige Frühwarnsystem sind bereits über das Geoportal des Saarlandes zugänglich, was die Bürger ermutigt, aktiv an ihrer eigenen Sicherheit zu arbeiten und sich auf Unwetterereignisse besser vorzubereiten.

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Ort Merzig-Wadern, Deutschland
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