Kranich-Zug gefährdet: Vogelgrippe sorgt für Alarm im Saarland!

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Eppelborn berichtet von einem kranken Kranich mit Vogelgrippe. Experten warnen vor Ausbreitung und ergreifen Maßnahmen.

Eppelborn berichtet von einem kranken Kranich mit Vogelgrippe. Experten warnen vor Ausbreitung und ergreifen Maßnahmen.
Eppelborn berichtet von einem kranken Kranich mit Vogelgrippe. Experten warnen vor Ausbreitung und ergreifen Maßnahmen.

Kranich-Zug gefährdet: Vogelgrippe sorgt für Alarm im Saarland!

Der Zug der Kraniche über Deutschland wird in diesem Jahr von der besorgniserregenden Ausbreitung der Vogelgrippe überschattet. In mehreren Bundesländern, darunter Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, haben die Behörden eine erhöhte Todesrate bei diesen majestätischen Vögeln festgestellt. Das Friedrich-Löffler-Institut (FLI) hat bei verendeten Kranichen die Geflügelpest nachgewiesen, eine schwer verlaufende Form der Vogelgrippe (HPAIV), die vor allem für Hausgeflügel tödlich verläuft. Diese besorgniserregende Situation wird durch die Meldung von Tausenden verendeten Kranichen in Deutschland weiter verschärft, was für das Land ein bislang unbekanntes Ausmaß der Seuche darstellt, wie Geo berichtet.

In Nordbrandenburg wurden fast 1.000 tote Kraniche geborgen, während an einem Stausee zwischen Thüringen und Sachsen-Anhalt über 500 tote Vögel gefunden wurden. Auch in der Mecklenburgischen Seenplatte sind über 100 verendete Kraniche dokumentiert. Die Experten warnen, dass der Höhepunkt der Kranichrast noch bevorsteht und mit weiteren Fällen gerechnet werden muss. Schätzungen zufolge könnte die Zahl der verendeten Kraniche auf bis zu 2.000 ansteigen, was in der Vergangenheit in Ländern wie Ungarn und Israel bereits ähnliche Seuchenzüge hervorrief, was Spiegel bestätigt.

Reaktionen und Maßnahmen zur Eindämmung

Die Entwicklungen haben bereits zu Reaktionen der Behörden geführt. In einigen Landkreisen, insbesondere in Brandenburg, wird erwogen, eine Stallpflicht für Geflügel anzuordnen, um das Risiko einer Weiterverbreitung der Krankheit zu verringern. Im saarländischen Eppelborn verstarb ein Kranich, der mit der Vogelgrippe infiziert war, was das Umweltministerium des Saarlandes bestätigte. Das FLI prüft, ob es sich um die besonders gefährliche Geflügelpest handelt.

Die Situation hat die Wildvogel-Auffangstation in Püttlingen dazu veranlasst, einen Aufnahmestopp für Vögel zu verhängen. Tierschützer äußern besorgte Stimmen, dass infizierte Kraniche möglicherweise auch andere Vogelarten anstecken könnten. Das Umweltministerium hat dringend Empfehlungen ausgesprochen: Tote oder kranke Vögel sollen nicht angefasst werden, und bei solchen Sichtungen vor allem von Wasservögeln ist eine Meldung an das Landesamt für Verbraucherschutz (LAV) dringend erforderlich.

Hygieneempfehlungen für die Bevölkerung

Zusätzlich mahnt das Umweltministerium zur Vorsicht. Personen, die mit toten oder kranken Vögeln in Kontakt gekommen sind, sollten gründliche Handreinigungen mit Seife und Desinfektionsmitteln durchführen und Geflügelhaltungen 48 Stunden lang meiden, um eine mögliche Übertragung des Virus zu verhindern. Dieser Zustand hat auch Auswirkungen auf die Geflügelhaltung, da auch Nutzgeflügel wie Legehennen und Gänse von der Ausbreitung betroffen sind. In Vorpommern mussten beispielsweise in zwei großen Betrieben 150.000 Legehennen getötet werden.

Obwohl die aktuell gesammelten Daten auf ein hohes Risiko für weitere Ausbrüche in Geflügelhaltungen und bei Wildvögeln hinweisen, bleibt das Risiko für die Allgemeinheit laut FLI niedrig. Dennoch wird dazu geraten, den Kontakt zu toten Vögeln möglichst zu vermeiden. Die Bedingungen rund um die Vogelgrippe zeigen, dass dieser Virus nun nicht mehr nur in den Wintermonaten während der Vogelzüge auftritt, sondern mittlerweile ganzjährig Nachweise erbracht werden.